Fata Morgana, © Anke Hieronymus

Fata Morgana an der Nordsee


Ein Sommer an der Nordsee ist eine Schatztruhe voller Naturerlebnisse und Phänomene. Manche davon wirken so surreal, dass sie wie Magie erscheinen. Ein Phänomen, das Schiffe fliegen und Leuchttürme schweben lässt, erinnert in seiner Art der Erscheinung an Geschichten aus 1000 und einer Nacht.

 

von Gela Brüggemann

Gemeint ist die Fata Morgana, die gibt es nämlich nicht nur in der Wüste, sondern auch am Meer. Wenn nämlich bestimmte Licht- Temperatur- und Windverhältnisse aufeinandertreffen, hat man als Strandbesucher ab und an das Gefühl, seinen Augen nicht trauen zu können. Schwebt dort am Horizont wirklich ein riesiges Containerschiff? Wie kommt es zu diesen erstaunlichen Trugbildern?

Heiße Luft ist leichter als kalte Luft. Wenn zwei Luftschichten unterschiedlicher Temperatur übereinanderliegen, befindet sich die kalte Schicht unten. Lichtstrahlen wandern jedoch leichter durch warme Luft, als durch kalte Luft. Stoßen sie auf eine Luftschicht von kälterer Temperatur, werden sie gebrochen, gekrümmt und schließlich reflektiert. So erscheint das Gesehene als Doppelbild oder im Raum verzerrt.

Der Begriff stammt übrigens aus der Artussage und ihrer Figur, der Fee Morgana, die Artus auf der Insel Avalon gepflegt haben soll. In der Straße von Messina – der Meerenge zwischen Sizilien und dem italienischen Festland kommt es aufgrund bestimmter Windverhältnisse oft zu diesen Luftspiegelungen. Als man das Naturphänomen noch nicht erklären konnte, vermuteten Seefahrer und Anwohner der Meerenge die verschwundene Insel Avalon hinter den großen Spiegelungen und gaben ihr den Namen der berühmten Fee, die als ihre Herrscherin galt. So entwickelte sich der Begriff Fata Morgana.

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