In Bereichen mit vielen Touristen, laufen aus verschiedenen Gründen keine Schafe. Die Tiere fühlen sich von den vielen Menschen und vor allem den Hunden gestört. Durch die Unruhe, die dadurch in der Herde entsteht, wird das Gras nicht so gleichmäßig abgezupft, es bleiben Grasbüschel stehen, die ungeliebte Gäste, wie Mäuse anlocken, weil sie ihnen Schutz bieten, berichtet das NLWKN (Niedersächsischer Landes betrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz).
Für ihren Dauereinsatz auf dem schönsten Arbeitsplatz der Welt, am Rande des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer, verlangen die tierischen Deichwächter nicht viel.
Ausreichend saftiges Gras, ab und zu eine ordentliche Pediküre und vor allem rechtzeitige Schur. Denn die vier Kilo Wolle, die ein Schaf pro Jahr produziert, kann den Tieren zum Verhängnis werden. Immer mal wieder sieht man hochträchtige Schafe auf dem Rücken liegen - alle Viere von sich gestreckt. Was für den Laien amüsant wirkt, bedeutet für das Tier große Qual. „Vor allem, wenn es geregnet hat und die Wolle nass ist, schaffen es Schafe nicht, sich aus eigener Kraft wieder aufzurichten. Bleiben sie liegen, können die Tiere an Kreislaufversagen sterben“, erklärt Achim Stolz, Pressesprecher des NLWKN. „Wer ein auf dem Rücken liegendes Schaf sieht, sollte ihm ruhig beherzt in die Rückenwolle greifen, es wieder aufrichten und wenn möglich den Schäfer benachrichtigen“, so der Experte. Schließlich hat das Schaf ja noch den ein oder anderen wichtigen Auftrag zu erfüllen.