Frage 3: Woher weiß man das?
Onno K. Gent: Die älteste Methode ist die Beringung, die noch heute praktiziert wird. Inzwischen gibt es genauere Methoden, um die Flugstrecken von Vögeln zu verfolgen. Einige Vögel werden z.B. mit Peilsendern ausgestattet, die entweder im Kontakt mit Satelliten stehen, oder aber die Ortsinformationen sammeln und wenn sie im Bereich eines Mobilfunkmastes sind, diese Informationen per SMS senden. Für die Erfassung der groben Zugwege und des Timings werden aber auch Lichtlogger verwendet. Diese Logger sind sehr klein und können z.B. an einem Vogelring befestigt werden. Nach einem Jahr müssen die Vögel allerdings wieder gefangen werden, um die Daten auszulesen.
Frage 4: Welche Tiere leisten am meisten?
Onno K. Gent: Jeder Vogel leistet auf seine Art Großes. Der Steinschmätzer zum Beispiel brütet auf den hocharktischen Inseln und überwintert genauso wie seine Artgenossen, die in Mitteleuropa brüten, südlich der Sahara. So legen diese Tiere innerhalb eines Jahres 30.000 Kilometer zurück. Inklusive zwei Mal ca. 3.500 Kilometer Nonstop-Flug von Europa über den Nordatlantik zu den arktischen Inseln. Für einen spatzengroßen Singvogel eine sehr beachtliche Leistung.
Frage 5: Wann ist die beste Zeit, sich das Spektakel anzusehen?
Onno K. Gent: Als nächsten Event würde ich die Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer im Oktober empfehlen. Dann kann man sich aus über 250 Veranstaltungen zum Vogelzug und den Zugvögeln des Wattenmeeres die auswählen, die einen am meisten interessieren. Das ganze Programm findet man auf www.zugvogeltage.de.