Aber warum liegt die Boßel-Saison im Winter, wenn es so kalt und ungemütlich draußen ist? Ganz einfach. Die Einheimischen haben endlich mal etwas mehr Zeit für sich. Die Ernte ist im Trockenen und die Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe sind nicht so stark ausgelastet wie im Sommer. Und ein kleiner Nebeneffekt kommt noch hinzu: Die Gräben am Straßenrand, in die die Boßel oft hineinrollt, sind im Winter öfters zugefroren, was das Bergen der Kugel einfacher macht.
Anfängerfehler
An der niedersächsischen Nordseeküste gibt es wunderschöne Boßelstrecken direkt am Deich entlang mit Blick auf das Meer. Eine davon haben wir im Rahmen unserer Jahresabschlussfeier im Wangerland getestet. Die Hooksieler Skiterrassen stellte das nötige Equipment zur Verfügung. Mit Boßelkugeln und einer Auswahl von Heiß- und Kaltgetränken im Bollerwagen ging es dann Richtung Deich. „Eine Kugel auf den Weg werfen, das kann ja nicht so schwer sein“, dachten wir. Doch nach den ersten Versuchen wurden wir eines besseren belehrt. Die Herausforderung liegt zum einen in dem Gewicht der Kugel, zum anderen in der Unebenheit der Wege. Doch mit der Hilfe einiger einheimischer Boßelexperten, die sogar ihren Spaziergang unterbrachen, um ein paar Tipps zu geben, hatten wir den Dreh recht schnell raus.