1982 habe mancher Dorfbewohner hinter vorgehaltener Hand prophezeit, dass Anton Tapken mit einem solch grossen Schiff in Bäld bankrott sein werde. «Denkste!», kommentiert dies Anton Tapken heute. Der Kauf sei der richtige Entscheid gewesen, denn immer zahlreicher strömten die Touristen nach Dangast, wo sich das Schiff zur Berühmtheit mauserte und gar seine eigenen Wegweiser erhielt.
Die «Etta von Dangast» trägt den Namen der Ehefrau von Edo Wiemken, einem Häuptling, der vor rund 600 Jahren über die Region herrschte. Im Steuerstand des Schiffes finden sich Dutzende Erinnerungsstücke – Urkunden beispielsweise, welche der Kapitän höchstpersönlich für Paare fertigt, die ihre Vermählung an Bord feiern. Auf dem Unterdeck können die Passagiere derweil Getränke und Snacks erstehen. Und «vor dem Gesabbel des Kapitäns» habe man hier auch seine Ruhe, steht auf einem Schild geschrieben. Anton Tapken hat nämlich zum Mikrophon gegriffen, während sein Schiff den Leuchtturm von Arngast umrundet, der mitten in der Meeresbucht Jadebusen aus dem Wasser ragt. Der 35 Meter hohe Turm throne auf einer Betonplatte, die wiederum auf 112 Pfählen ruhe, erklärt der Kapitän. Auf der Rückfahrt nach Dangast betont der in die Jahre gekommene Seebär schliesslich, dass er keinen Gedanken an den Ruhestand verschwende. Stattdessen fasst er zusammen, was ihn mit den beiden anderen Kapitänen dieser Geschichte verbindet – neben seinem Beruf und der Tatsache, dass er in eine Seefahrerfamilie geboren worden ist. «Wieso soll ich ans Aufhören denken? Ich mache doch genau das, was ich machen will», sagt er. «Das Meer und die Schifffahrt sind meine Leidenschaft. Und sie werden es immer bleiben.»