Klettergarten in Butjadingen, © Carolin Wulke

Hoch hinaus an der Nordsee


Fast am Ziel: KIG – Klettern im Garten verheißt uns das Hinweisschild. Wir biegen ab und befinden uns in Mittelerde. Oh, nein, falsch gelesen, es heißt Mitteldeich, aber der Gedanke an die kleinen Hobbits steckt in meinem Kopf. Die Ankunft im Klettergarten in Butjadingen ist eine Wohltat für die Sinne

 

von Carolin Wulke

100 Jahre alte Bäume begrenzen ein tortenstückartiges Grundstück, das zudem mit Hecken eingefasst ist. Sonne und Schatten zaubern ein Meer unterschiedlicher Grüntöne in die Landschaft und trotz der sommerlichen Hitze ist es hier angenehm kühl. In den Bäumen sind Seile gespannt, Plattformen installiert, Schaukeln aufgehängt. Das sieht nach Spaß aus. Davor liegt ein zauberhafter Biergarten, Bänke und Tische bestehen aus Holz, die Stühle aus Holz und Metall, Plastik sucht man hier zum Glück vergeblich. Das Gefühl in Mittelerde zu sein lässt mich nicht los – der Ort versprüht einen Hauch von Auenland.

Wir treten zu dritt an, um die Familientauglichkeit zu testen. Ob man das mit fünf Jahren schon schaffen kann? Zunächst einmal lassen wir uns von Stefan in das Sicherungssystem einweisen und legen professionelle Gurte an. Das sieht ziemlich cool aus. Und los geht´s!

Die erste Strecke eignet sich gut zum Aufwärmen und Üben, sie ist recht leicht zu schaffen. Hier sind eher Hängebrücken installiert, die man mit dem Halteseil, das parallel verläuft, sehr gut meistern kann. Praktisch ist, dass man an den Stationen das Sichern üben kann. Das System ist so konzipiert, dass man immer mindestens einen Haken an den Seilen festgehakt haben muss, sonst lässt sich der zweite Haken nicht öffnen. Den Abschluss des Übungspfades bildet eine kleine Seilbahn, mit der man wieder den Boden erreicht. Obwohl ich mich ja nur wenige Meter über dem Boden befinde, kostet es mich ein wenig Überwindung, es meinen Kindern gleich zu tun, mich in das Sicherungssystem um die Hüfte fallen zu lassen und nach unten zu rutschen. Es ist aber ein großer Spaß, auch wenn ich zum Schluss, statt auszulaufen, auf dem Hintern lande.

Hängebrücke im Klettergarten, © Carolin Wulke
Klettern
Klettergarten in Butjadingen, © Carolin Wulke
Spaß für Kinder, © Carolin Wulke

Jetzt geht es etwas höher in die Bäume, es wird schwieriger, der Handlauf fehlt. Es gilt, über Seile zu balancieren, Schaukeln zu überwinden und – besonders schwierig – Tellerschaukeln zum Weiterkommen zu nutzen. Jetzt muss man sich schon etwas mehr anstrengen, für die kleine Maus ist hier Schluss. Sie kann zwischendurch aussteigen und über eine Seilbahn nach unten sausen. Für die Große und mich geht es weiter. Wir haben die Kletterhöhe von 10 Metern erreicht und mittlerweile bin ich sehr dankbar für die Sicherungsgurte, in die man sich auch einfach mal hineinfallen lassen kann, wenn die Kraft nachlässt.

Das schwierigste Hindernis sind tatsächlich die Tellerschaukeln. Hier hängen zwei hintereinander und mit nur 1,30 Meter Körpergröße tut sich auch die große Tochter schwer damit. Zumal sie ja auch noch die nächste Plattform erreichen muss. Da sind die Beine und Arme etwas zu kurz, die Kraft zu gering. Hilfe kommt vom Boden in Form eines Seils, das Stefan ihr zuwirft. Als sie die Schlaufe gefangen hat, zieht er sie ein Stück weiter, so dass sie auf die Plattform steigen kann. Für mich ist es auch eine extrem wackelige Angelegenheit, aber als Erwachsener kann man sich doch mal etwas lang machen und sich mit dem Fuß zum nächsten Haltepunkt ziehen. Arme und Beine werden aber schon ordentlich beansprucht, das gibt bestimmt Muskelkater. Am Ende der Strecke wartet wieder eine Seilbahn auf uns und jetzt stürze ich mich mutig die 10 Höhenmeter nach unten, vergesse das Auslaufen und lande wieder auf dem Hintern. Die Kinder lachen und ich kann es mir auch nicht verkneifen.

Zum Abschluss gibt es ein leckeres Eis, alle strahlen und sind glücklich und eins steht fest: wir kommen wieder!

Das Klettern selbst testen

Klettergarten, © Carolin Wulke

"Klettern im Garten" in Butjadingen


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Gut übernachten